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Podcast: Sind Bodyleasing und Freelancing die Antwort auf den Fachkräftemangel? 

Letzte Änderung: März 2022

Gegen den Fachkräftemangel setzen manche Unternehmen auf Bodyleasing oder Freelancing: Sie holen einzelne Fachkräfte nur kurz an Bord. Warum wir das für keine gute Idee halten und was wir stattdessen raten, hören Sie in diesem Podcast!

v.l.n.r.: Isabel Birnstingl im Gespräch mit Sven Schweiger und Harald Deitzer


Der Podcast zusammengefasst

Laut einem Artikel auf derstandard.at gab es im Februar 2022 rund 24.000 offene Stellen im IT-Bereich in Österreich. Gegen den Fachkräftemangel setzen viele Unternehmen auf Bodyleasing und Freelancing. 

Ist das eine gute Idee? Darüber unterhalten sich in diesem Podcast die beiden Geschäftsführer Sven Schweiger und Harald Deitzer mit Isabel Birnstingl!

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Sven und Harald kennen die Kämpfe unserer Kunden mit dem IT-Fachkräftemangel. Wie Sven im Podcast erzählt, erleben sie oft, dass in einem Unternehmen eine oder maximal zwei Personen für ein IT-System zuständig sind. Wenn diese sich umorientieren oder in Pension gehen, steht das Unternehmen plötzlich vor einer schwierigen Situation: Wer betreut das (oft wichtige) System weiter? Da die Unternehmen selbst auf dem Arbeitsmarkt selbst nicht fündig werden, greifen sie auf Freelancing oder Bodyleasing zurück.


Was ist Freelancing? Und was gibt es dabei zu bedenken?

Beim Freelancing wird ein*e Selbständige*r angeheuert, um ein System aufzusetzen und/oder zu betreuen. An sich keine schlechte Idee – man muss sich nur gut überlegen, ob ein*e Einzelkämpfer*in für das System eine gute Wahl ist. 

Für Einmalaktionen (z.B. eine Website für eine zeitlich begrenzte Werbeaktion) oder einfachen Systemen sind Freelancer*innen sehr gut einsetzbar. Doch bei kritischen, langlebigen Systemen kann es problematisch werden. Bei ihnen geht man ein Risiko ein: Wenn der/die Freelancer*in ausfällt oder sich umorientiert, steht man plötzlich wieder ohne Betreuung da. Und das ganze Know-how ist auch weg. 

Zusätzlich sind viele IT-Systeme heutzutage so komplex, dass eine Person gar nicht das ganze Wissen mitbringt, um sie betreuen zu können. Dazu ist oft ein Team nötig, das Know-how in unterschiedlichen Themen und Technologien mitbringt. Auch aus diesem Grund greifen manche Unternehmen auf das Bodyleasing zurück. 

 

Bodyleasing: Warum wir es nicht machen

Beim Bodyleasing „least“ man zeitlich begrenzt Mitarbeiter*innen von einem Software-Unternehmen wie uns. Oftmals liegt das Projektmanagement dann beim Auftraggeber und es werden nur externe Entwickler*innen eingekauft.

Solche Anfragen bekommen auch wir öfters. Aus guten Gründen gehen wir darauf nicht ein:

  • Im „Schönwetterflug“, also wenn alle rund läuft, kann so ein Bodyleasing funktionieren. Sobald es aber im Projekt holpert, zeigen sich die Schwächen: Ein zusammengewürfeltes Team aus Externen und Internen hat oft noch keine Routine und Erfahrung in der Zusammenarbeit. Es entstehen Reibungen, die das Leben aller schwer machen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass genau diese zwischenmenschlichen Probleme Projekte oft zu Fall bringen. 
  • In Software-Projekten gibt es mal mehr, mal weniger zu tun. Wenn gerade nicht viel umzusetzen ist, werden die Fachkräfte oft nicht gebraucht und gehen wieder zurück in die Software-Firma. Wenn dann wieder etwas zu tun ist, bekommt man sie nicht mehr, das Wissen ist weg und man muss Neue an Bord holen (und wieder einarbeiten).

 

Wie wir es machen

Aus Erfahrung haben wir in den mehr 25 Jahren seit unserer Gründung unsere Struktur aufgebaut und immer wieder optimiert: Wir haben fixe Entwicklungsteams und Product Owner, die auf sie zurückgreifen. Es sind eingespielte Teams, deren Mitglieder „aus dem FF“ die Prozesse und Abläufe in einem Projekt kennen. Es ist kein Onboarding und Teambuilding notwendig – das Team kann sofort starten, wenn die Konzeption abgeschlossen ist. 

Das Wissen, das für ein Projekt notwendig ist, wird in unseren Teams immer verteilt. So gehen wir sicher, dass es zur Verfügung steht, auch wenn einer ausfällt. 

Und wenn es zwischendurch weniger in einem Projekt zu tun gibt? Dann lasten wir unsere Entwickler*innen mit anderen Projekten aus. Wenn dann wieder mehr Arbeit ansteht, planen wir diese einfach wieder ein.

 

Wir und der Fachkräftemangel

Bisher betrifft uns der Fachkräftemangel nicht. Das liegt an zwei Dingen:

Zum einen haben wir eine langjährige Recruiting-Strategie, deren Kern der direkte Kontakt zu Studierenden an FHs und die Ausbildung von Junior-Entwickler*innen ist (wir sprechen darüber ausführlich einem unserer Podcasts). 

Zum anderen können wir Entwickler*innen mehr bieten, als Unternehmen, die nicht in der Software-Branche sind. Bei uns sind gibt es Kollegen*innen, die einen unterstützen können und mit denen man laufend fachsimpeln kann. Die Tätigkeit bei uns ist auch abwechslungsreich: Man ist nicht jahrelang für ein System zuständig, das noch dazu in die Jahre gekommen ist. Unsere Entwickler*innen setzten unterschiedliche Projekte mit den verschiedensten Technologien um. Und das für Unternehmen in allen Branchen!