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Warum Programmieren Projektmanagement braucht

Nix mit "Code Monkey": Ohne Projektmanagement gibt es keine erfolgreichen IT-Projekte! Wer "nur" programmiert, wird bald an die Grenzen kommen.

Letzte Änderung: Mai 2022


Unser CEO Sven Schweiger ist seit vielen Jahren Lektor an Fachhochschulen in Wien. Unter anderem unterrichtete er dort das Fach "Projektmanagement" in Studiengängen mit Informatik- und IT-Schwerpunkt. Als er eines Tages die Feedback-Bögen der Studierenden durchging, fand er folgendes Kommentar: "[Projektmanagement] ist nur leider für mich als Vollblut-Informatiker vollkommen uninteressant. Dafür gibt es doch Wirtschaftsinformatik, oder?".

Dieser Kommentar löste bei Sven ein leichtes Augenzucken aus. Sollte es ein Scherz gewesen sein, wäre er gelungen. Einem ernst gemeinten Kommentar muss hingegen vehement widersprochen werden. Unsere Erfahrung der letzten 25 Jahre hat uns eines immer wieder gezeigt: Viele IT-Projekte gehen nicht wegen technischer Probleme schief – der berühmte Hund liegt meistens im Projektmanagement begraben. Wer also "nur" programmieren kann, wird über kurz oder lang sein Waterloo erleben.


Die Außen- und die Innenseite

Eines vorneweg: Wenn wir über Projektmanagement sprechen, geht es uns um zwei zusammengehörende Bereiche – zum einen um das Projektmanagement mit direktem Bezug zum Kunden, zum anderen um das Projektmanagement innerhalb des eigenen Unternehmens bzw. unserer Teams. 


Die Kundenseite

Zum ersten Bereich: Kundenseitig haben wir – ganz nach Scrum-Art – unsere "Product Owner", die verantwortlich für das übergreifende Projektmanagement sind und sich zusätzlich um Dinge wie Spezifikation, Tests und das Thema Usability kümmern. Sie sind alle "Vollblut-Informatiker*innen", die in ihre Rolle als Product Owner hineingewachsen sind und trotzdem die technischen Details verstehen.

Unsere Product Owner haben eine Aufgabe, die vielen vielleicht undankbar erscheint: Sie hinterfragen die Vorstellungen, Wünsche und Anforderungen unserer Kunden. Das mag manchmal lästig sein (für beide Seiten) aber es ist immer immens wichtig, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden und die tatsächlichen Ziele zu finden. Tut man das nicht, kann das Software-Projekt am Ende eine verdammt teure und langwierige Angelegenheit werden. Im schlimmsten Fall entsteht Software, die niemand braucht und keinen Mehrwert für unsere Kunden bringt. Kurz: Nichts, was irgendeinen Beteiligten inklusive "Vollblut-Informatiker" am Ende glücklich macht.

Unsere Product Owner sind bei uns intern die Repräsentanten der Kunden und vertreten deren Wünsche, Werte und Ziele. Sie verstehen sich nicht nur als Projektmanager, sondern speziell auch als Problemlöser. Und diese Probleme sind oft nicht technischer Natur, sondern finden sich auf der Prozess- oder auch auf der menschlichen Ebene beim Kunden.


Die interne Seite

Als IT-Unternehmen, das mit und nach agilen Prinzipien arbeitet, legen wir auch großen Wert auf das interne Projektmanagement. Soll heißen: Wirklich jede*r unserer Entwickler*innen trägt als Teil eines Teams Verantwortung für den Verlauf eines Software-Projektes. Jedes Team entscheidet selbst – mit Blick auf den Zeitplan und mögliche spezielle Anforderungen des Kunden – welche Features von wem innerhalb des kommenden Sprints (Scrum-Begriff!) umgesetzt werden. Für diese Planung und die zugesagten Features steht das Team dem Product Owner (und damit dem Kunden) dann auch gerade.

In unseren Projekten werden die Demo-Meetings für den Kunden (d.h. die Meetings, in denen die Fortschritte im Projekt gezeigt werden) vom Team gemeinsam mit dem Product Owner gehalten. Unsere "Vollblut-Informatiker*innen" stehen über diese Feedbackschleifen in direktem Kontakt mit dem Kunden und können live erleben, wie ihre Umsetzung der Lösung ankommt und ob sie den Vorstellungen entspricht.


Vollblut-Informatiker sind Allrounder

Wie man an diesem kurzen Einblick in die Welt der CSS sehen kann, ist die Zeit der IT-Gurus im dunklen Kammerl, die nur in 0101-Welten leben, längst vorbei. Heute sind Vollblut-Informatiker*innen nicht nur technische Experten*innen, sondern auch Teamplayer mit Problemlösungskompetenz, die eigenverantwortlich arbeiten und sozial kompetent sind.

Auch bedeutet Veränderungsmanagement für sie nicht, es als furchtbar und lästig zu finden, dass der Kunde schon wieder "alles geändert" hat. Sie wissen, dass sich innerhalb eines Projektes Anforderungen ändern können, auch wenn diese zuvor mit höchster Sorgfalt spezifiziert und geplant wurden. Wesentlich ist "agil" agieren zu können, also kurzphasige und exakte Kurskorrekturen durchzuführen, ohne dabei "planlos zu wurschteln".

Unsere Software-Entwickler*innen sehen es nicht als Ziel eines Vollblut-Informatikers*in, mit technischen Raffinessen zu glänzen oder als "Code Monkeys" einfach eine Zeile Code nach der anderen herunter zu klopfen. Vielmehr ist es ihr Anliegen, für den Kunden einen Mehrwert zu schaffen und eine optimale Lösung zu entwickeln.

Programmieren und Projektmanagement sind keine zwei unabhängigen Disziplinen. Nur wer beides beherrscht und verinnerlicht hat, darf sich unserer Ansicht nach zu Recht Vollblut-Informatiker*in nennen!