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"Es gab ein paar technische Juhu-Erlebnisse"

Wir waren im Oktober auf der Directions EMEA in Prag. Rainer Wickenhauser und Johannes Widmann im Interview über die dort präsentierten Neuigkeiten und unsere NAV-Projekte. 

28.10.2016


Frage: Was ist die Directions EMEA?

Johannes Widmann: Die Directions ist eine der größten Konferenzen für NAV Partner. EMEA steht für die europäische Version der Konferenz, die es auch in Nordamerika gibt. Diesmal waren es über 1700 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, also de facto waren alle relevanten Partner in Europa dabei.


Frage: Warum habt Ihr teilgenommen?

Johannes Widmann: Konferenzen ermöglichen es, in relativ kurzer Zeit einen sehr guten Einblick in ein Thema zu bekommen. Es ist uns wichtig, zu wissen, wie die NAV-Community tickt und welche Strategien der Hersteller und die Partner verfolgen. Auch schadet es nicht, die Probleme zu kennen, die es am Markt und mit dem Produkt gibt. So können wir überlegen, was wir besser machen können. Bisher hatten wir in der CSS wenig mit Dynamics NAV zu tun.


Frage: Warum interessiert uns dieser Bereich jetzt? 

Johannes Widmann: Aus zwei Gründen. Erstens, weil wir Produkte umsetzen, die sehr stark mit NAV integriert sind. Wir wollen das Skill-Set über das gesamte Produkt haben und nicht nur über Teilbereiche. Wenn wir ein Produkt wie zum Beispiel die Barcode-Scanner-Lösung autoscan entwickeln, wollen wir nicht nur das Frontend kennen sondern auch das Backend, also NAV, voll unter Kontrolle haben.

Drittens haben wir gesehen, dass man einiges professioneller machen kann, als es jetzt am Markt üblich ist. Wir sehen große Chancen, mit unserer Erfahrung aus der Umsetzung großer und komplexer Software-Projekte da punkten zu können.  


Frage: Was habt Ihr von der Directions EMEA mitgenommen?

Rainer Wickenhauser: Es gab ein paar technische „Juhu-Erlebnisse“. Die wichtigste Erkenntnis ist, das Microsoft erkannt hat, dass ihre Entwicklungstechnologie in die Jahre gekommen ist. Die Entwickler und Entwicklerinnen heutzutage sind verwöhnt von Entwicklungsumgebungen wie zum Beispiel das Visual Studio. Diese bieten viele unterstützende Funktionen, die NAV fehlen. Das führt dazu, dass die Partner keine Leute finden, die NAV entwickeln wollen. Microsoft steckt gerade sehr viel Energie und Liebe in diesen Bereich. Bald, mit NAV 2017, wird es eine Visual-Studio-Code-Integration mit Standardkomfort-Funktionalitäten geben.

Ein weiteres Thema sind die Erweiterungen (Extensions), die man zukünftig auch in Visual Studio Code entwickeln kann. Die Visual-Studio-Code-Integration wird dafür sorgen, dass man diese Extensions leichter umsetzen und als eigenständige Pakete in NAV installieren kann.


Johannes Widmann: Stimmt, man wird außerdem in NAV 2017 bestehende Pages, also das User Interface und andere Elemente, mit solchen Extensions leichter adaptieren können. Bisher musste man direkt in den Core des Produktes eingreifen, um zum Beispiel ein einfaches Feld in einer Eingabe-Maske zu ändern. Und solche Änderungen machen immer Probleme bei Updates.

Mit den Extensions können auch solche Änderungen unabhängig vom Core gemacht werden, was für viel mehr Flexibilität bei der Gestaltung führt. Zum Beispiel kann sogar die Reihenfolge von Feldern ohne mühsame Änderungen im Core geändert werden.

Diese Extensions gibt es in eingeschränkter Form übrigens schon seit NAV 2015, was sich auch mit dem Thema "Entwickeln für die Cloud" zu tun hat. Apropos Cloud: Interessant war auch, dass Microsoft heuer mehrfach betont hat, dass sie sowohl Cloud wie auch On-Premise, also Lokal-Installation, weiterhin gleichermaßen unterstützen – also wieder weg von der reinen Cloud-Strategie.


Frage: Du hast vorher erwähnt, dass wir seit diesem Jahr verstärkt mit NAV arbeiten. Was genau machen wir?

Johannes Widmann: Wir haben zum einen zwei Produkte gemeinsam mit der Salzburger Firma S4 Computer entwickelt, in denen viel der Funktionalität in NAV steckt. Der Webshop für Teile-Händler und der Barcode-Scanner AUTOSCAN greifen auf NAV zu.

Ich denke, dass es in Zukunft genau in diese Richtung weitergehen wird und Bedarf besteht: Man verbindet NAV mit unterschiedlichen Technologien, wie zum Beispiel Software für mobile Anwendungen, um den Nutzern die Arbeit leichter zu machen.  

Unsere Kollegen im Interview direkt auf der Directions EMEA